Zolldeal mit den USA: Neue Chancen für Liechtenstein
Beitrag der Landtagsabgeordneten Bettina Petzold-Mähr
Der Zolldeal mit den USA ist ein wichtiger Schritt für Liechtenstein und die Schweiz. Die Begrenzung der Zusatzzölle auf maximal 15 Prozent und die Anerkennung der Zollunion schaffen wieder Planungs- und Rechtssicherheit für unsere Unternehmen, die zuvor unter wechselnden US-Zollpolitiken litten. Zwar ist der Satz von 15 Prozent aus meiner Sicht nach wie vor zu hoch, doch die Gleichstellung mit der EU-Konkurrenz ist zentral für die Wettbewerbsfähigkeit.
Die vereinbarten Investitionszusagen – mindestens 300 Millionen US-Dollar in den nächsten fünf Jahren sowie eine Erhöhung der Arbeitsplätze in den USA um 50 Prozent – sind ambitioniert, aber strategisch sinnvoll. Die USA sind der drittwichtigste Exportmarkt Liechtensteins, und Investitionen dort stärken langfristig Wertschöpfung, Know-how und internationale Positionierung. Es handelt sich daher nicht um ein «Opfer», sondern um eine ökonomisch stabilisierende Massnahme.
Die Absichtserklärung ist rechtlich unverbindlich, entscheidend sind nun weitere sorgfältige und professionelle Verhandlungen, um ein Abkommen zu erarbeiten, das Rechtssicherheit gewährleistet. Nur stabile Rahmenbedingungen ermöglichen Investitionen, Jobs und Wettbewerbsfähigkeit.
Darüber hinaus eröffnet die gegenseitige Marktöffnung neue Chancen: niedrigere Schranken für US-Industrie- und Agrargüter sowie begrenzte Zölle für sensible Produkte wie Pharma und Halbleiter. Für ein exportorientiertes Land wie Liechtenstein bedeutet das eine strategische Stärkung, ergänzt durch Kooperationen in Zukunftsfeldern wie Technologie und Digitalisierung.
