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Vertrauen als Basis für ein starkes Gesundheitssystem

Beitrag von Lorenz Risch, Mitglied des FBP-Präsidiums

Die Eindämmung der Kostensteigerung im Gesundheitswesen ist eine dauerhafte Aufgabe. Manchmal braucht es die Prüfung kurzfristiger Massnahmen – etwa bei den Medikamentenkosten, in der Altersmedizin oder in der Frauengesundheit. Solche Eingriffe können akute Herausforderungen gezielt adressieren und zur Stabilisierung des Systems beitragen. Für eine nachhaltige Gesundung eines zunehmend bedrohten Systems ist jedoch weitergehendes Leadership erforderlich.

Langfristig braucht es eine kontinuierliche Optimierung zwischen Qualität, Verfügbarkeit und Kosten. Gesellschaft und Medizin entwickeln sich stetig weiter – ebenso die Möglichkeiten der Gesundheitsberufe und der Digitalisierung. Ein effizientes, innovatives Gesundheitswesen entsteht nur, wenn alle Akteure – Kostenträger, Patientinnen und Patienten, Leistungserbringer und Staat – in die Zukunftsgestaltung einbezogen werden.

Die besten Resultate entstehen dort, wo sich Berufsgruppen und Patientinnen und Patienten mit den Entwicklungen identifizieren können – und wo Motivation und Solidarität zum System hoch bleiben.

Als wichtigste Massnahme sehe ich den Wiederaufbau des Vertrauens zwischen den Akteuren, welches in Liechtenstein momentan stark erodiert ist. Es wiederherzustellen, erfordert Entschlossenheit, Geradlinigkeit und ein respektvolles Miteinander. Nur auf einer tragfähigen Gesprächsbasis können Systemlösungen entstehen, die sich an den Leitideen einer integrierten, personalisierten und patientenzentrierten Versorgung orientieren. Ohne eine solche Basis drohen unausgereifte, visionsarme und schlecht abgestimmte Teillösungen. Diese führen nur über Leistungsabbau, Qualitätsverlust und sinkende Motivation zur Kostenkontrolle. Das geschähe auf dem Rücken der erkrankten Menschen und der Volksgesundheit – und das darf niemandes Ziel sein.

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