Standortkosten senken – Wohlstand sichern
Beitrag von Nadine Vogelsang
Der liechtensteinische Wirtschaftsstandort ist teuer. Vergleicht man beispielsweise unser Lohniveau mit den Nachbarländern, führen wir sowohl im EU-Raum, als auch im Vergleich zur Schweiz die Rangliste an. Das bringt produzierende Industrieunternehmen zwangsläufig in die Lage, sich gegen den teuren Wirtschaftsstandort Liechtenstein und für Best Cost Countries zu entscheiden, worunter dann auch unsere Arbeitskräfte und das zuliefernde Gewerbe leiden.
Liechtenstein ist keine Insel, sondern Mitglied in diversen Wirtschaftsräumen und Organisationen mit Rechten und Pflichten. Auch externe geopolitische Faktoren wie Wirtschaftskrisen, Kriege, etc. haben grossen Einfluss auf unsere Wirtschaftslage.
Aber Liechtenstein ist keineswegs machtlos. Für Krisensituationen muss nun schnellstmöglich die Beantragung von Kurzarbeit vereinfacht werden. Ebenfalls sollten jegliche neue wie bestehende Vorgaben, zusammen mit den Wirtschaftsverbänden, auf Kostensenkungspotenziale überprüft und Verhandlungsspielräume besser ausgelotet werden. Bei der Umsetzung in der Praxis sollte die Verwaltung bestehende Regelungen liberaler auslegen. Mehreinnahmen durch die OECD-Mindeststeuer oder durch eine allfällige Erhöhung der Mehrwertsteuer sollten zur Kostensenkung zurück in die Wirtschaft fliessen.
Zukünftig müssen wir bei der Umsetzung internationaler Vorgaben vorsichtiger handeln und unsere Wirtschaft so gut als möglich schützen und unterstützen. Denn alles, was unseren Unternehmensstandort strukturell teurer macht, kostet uns mittelfristig Arbeitsplätze und langfristig auch unseren Wohlstand.
