Liechtenstein ist beim Bevölkerungsschutz gut aufgestellt
Aussergewöhnliche Wetterereignisse haben in der Schweiz zu Hochwasser und Erdrutschen vor allem im Tessin und Wallis geführt. Menschen kamen zu Tode, die Schäden sind immens. Eine Studie von Experten des Immobilienberaters Wüest Partner gelangte zum Schluss, dass Gebäude in Gebieten mit deutlich nachweisbarer Gefährdung durch Hochwasser, Erdbeben, Schlammlawinen oder Oberflächenabfluss erstellt werden. Laut dem Bericht im Tagblatt sei nicht erkennbar, dass beim Bauen den Gefahren ausgewichen, sondern teilweise sogar mehr an gefährlichen Lagen gebaut werde als früher. Auch Liechtenstein ist ein Gebiet, dass anfällig für Hochwasser ist. Gemäss der aktuellen Gefährdungs- und Risikoanalyse für das Land befindet sich das Rheinhochwasser auf Platz 4, Starkregen an 12. Stelle.
Mit diesem Kontext stellte die Liewo-Redaktion in dieser Woche folgende Frage:
Muss Liechtenstein den Bevölkerungsschutz neu denken?
Die Landtagsabgeordnete Franziska Hoop beantwortet die Liewo Frage der Woche:
Die Regierung hat im April eine Gefährdungs- und Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz herausgegeben. Nun ist die Arbeitsgruppe damit beschäftigt, ein geeignetes System für Liechtenstein zu erarbeiten. Die Antwort ist also nein, der Bevölkerungsschutz in Liechtenstein muss im Allgemeinen nicht neu gedacht werden. Was aber aus meiner Sicht sehr wichtig wäre, ist, den Schutz im Haus zu forcieren, sodass die liechtensteinische Bevölkerung in Notsituationen weiss, wie sie richtig handeln könnte. Sollte eine Notlage in Liechtenstein eintreten sind wir auf grosse Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Klar ist dabei, dass bei einem Ereignis ziemlich sicher auch die umliegenden Gemeinden in der Schweiz und Österreich betroffen sind. Ob und in welchem Ausmass wir dann auf Unterstützung unserer Nachbarländer hoffen können ist meines Wissens ungewiss. Es wäre daher von grösster Wichtigkeit neue Personen für die Rettungs- und Hilfsorganisationen zu gewinnen. Weiter sollte zwingend bei den bereits zahlreichen für Land und Leute tätigen Personen in den Rettungs- und Hilfsorganisationen hingeschaut werden, wie sie für Einsätze und Weiterbildungen beispielsweise seitens Arbeitgebenden besser freigestellt werden können oder auch wie sie dafür entlohnt werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihnen allen für ihren unermüdlichen Einsatz für Liechtenstein bedanken.