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Gesundheit der Frauen – Basis für Gesellschaft

Beitrag von Franziska Hoop

Die Frauengesundheit muss stärker in den Fokus rücken, nicht weil bisher nichts geschieht, sondern weil es in wichtigen Bereichen noch erhebliche Lücken gibt. Bereits heute unterstützt das Land Vorsorge: Erwachsene ab dem 17. Lebensjahr erhalten alle fünf Jahre eine Einladung zur allgemeinen Untersuchung, Frauen zusätzlich alle zweieinhalb Jahre zur gynäkologischen Vorsorge. Diese Angebote sind wichtig, doch sie allein reichen nicht aus.

Frauengesundheit umfasst viel mehr als Vorsorgeuntersuchungen. Viele Erkrankungen wie Endometriose, Brust oder Eierstockkrebs, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Belastungen zeigen bei Frauen andere Symptome, verlaufen oft komplexer und werden zu spät erkannt. Auch Fragen rund um Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Wechseljahre verdienen mehr Aufmerksamkeit. Zudem sind viele Frauen heute sowohl beruflich engagiert als auch familiär stark eingebunden. Diese Vielfalt an Aufgaben ist bereichernd, bringt aber auch besondere gesundheitliche Anforderungen mit sich.

Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lassen sich die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Folgen nachhaltig reduzieren.

Das Thema betrifft also nicht nur einzelne Krankheitsbilder, sondern grundlegende Fragen: Wie sorgen wir für bessere Aufklärung, für kürzere Diagnosewege, für eine gerechte Kostenübernahme und für eine medizinische Forschung, die die Unterschiede zwischen Männern und Frauen ernst nimmt?

Eine stärkere Fokussierung auf Frauengesundheit bedeutet deshalb nicht eine Abgrenzung, sondern eine Ergänzung. Es geht darum, spezifische Bedürfnisse sichtbar zu machen, damit Männer und Frauen gleichermassen bestmöglich versorgt sind. Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lassen sich die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Folgen nachhaltig reduzieren.

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