Aktuelles|

Das Ende von Radio Liechtenstein riskieren?

Wie Thomas Rehak letzte Woche in einem Interview bestätigt, besteht bei einer Zustimmung zur DpL-Initiative die Gefahr, Radio Liechtenstein abzuschaffen. Endlich wird reiner Wein eingeschenkt! Zuvor wurde stets behauptet, eine Privatisierung würde nicht zum Untergang des Radios führen. In dem Interview wurden einige Punkte erwähnt, die ich so nicht stehen lassen kann. Rehak stört sich daran, dass der Landtag die Prüfung einer Privatisierung abgelehnt hat.

Eine Prüfung wäre jedoch komplett sinnlos gewesen. Es wurde längst in der Realität getestet, ob der Radiosender privatisiert werden kann. In der Zeit von 1995 bis 2003 war Radio L ein Privatsender. Er konnte schon damals nur überleben, weil der Hauptaktionär regelmässig Geld in den Sender steckte. Als keine privaten Mittel mehr flossen, wurde der Sender vom Staat gerettet. Es entstand das öffentlich-rechtliche Radio Liechtenstein mit gesetzlicher Pflicht zur neutralen, tagesaktuellen Berichterstattung. 

Im Interview verstrickt sich Rehak in weitere Widersprüche: Einerseits ist der DpL das Radio zu teuer und zu staatsnah. Andererseits soll es auch nach der Privatisierung mehr Geld aus der staatlichen Medienförderung erhalten als die anderen privaten Medien. Zusätzlich müsse das Radio seinen Leistungsumfang verringern, damit es überleben könne. Da frage ich mich: Wieso will denn die DpL das Radio überhaupt privatisieren, wenn es nachher doch wieder mit Staatsgeldern gestützt werden muss und wir dafür weniger Leistung zu hören bekommen? 

Rehak sinniert auch über mögliche Käufer des Radios. Konkrete Kaufinteressenten sind jedoch keine bekannt. Im Gegenteil: Die genannte Vaduzer Medienhaus AG hatte letzten Sommer verkündet, kein Interesse mehr am Sender zu haben. Das ist gut so, dadurch wird eine weitere Konzentration bei den tagesaktuellen Medien verhindert. Nach dem Untergang des Volksblatts wäre der Verlust eines weiteren Mediums äusserst schmerzhaft. Medienvielfalt ist wichtig für unser Land. 

Für mich handelt es sich bei der DpL-Initiative ganz klar um eine Mogelpackung: Wo Privatisierung draufsteht, ist die Abschaffung von Radio Liechtenstein drin. Verantwortungsvolle Politik geht anders. Ich bin gegen dieses Experiment. Im Gegensatz zur DpL möchte ich weiterhin jeden Tag das Aktuellste über Liechtenstein im Radio hören. Deshalb NEIN zur Abschaffungsinitiative.

Zur Übersicht