Bittere Pille für die Krankenversicherten!
Die Entwicklung der Gesundheitskosten beschäftigt unser Land seit Jahren. Das LieBarometer zeigt, dass uns diese nach wie vor die grössten Sorgen bereitet. Für 2026 wird mit einem erneuten Prämienanstieg von bis zu acht Prozent gerechnet. Familien, Rentnerinnen und Rentner sowie Unternehmen trifft das besonders hart.
Ein wesentlicher Kostentreiber sind die stetig steigenden Ausgaben für Medikamente. Mit über 36 Millionen Franken pro Jahr bilden sie nach den stationären Spitalkosten und den ambulanten Arztkosten den drittgrössten Kostenblock unseres Gesundheitswesens. Schon eine Reduktion um zehn Prozent würde Einsparungen von bis zu vier Millionen Franken jährlich ermöglichen.
Genau hier setzte das FBP-Postulat im Landtag an. Wir wollten die Regierung beauftragen, regulatorische Massnahmen zu prüfen, die geeignet sind, um die Medikamentenkosten nachhaltig zu stabilisieren. Im Zentrum standen drei Punkte: Erstens die Wirkstoffverschreibung, damit das günstigste Präparat abgegeben wird. Zweitens eine faire Vergütungssystematik, die über den Fabrikabgabepreis abrechnet, anstatt über teurere Vertriebspreise. Und drittens ein gezielter Einsatz der Selbstbehalte, um den Griff zu günstigeren Generika und Biosimilars zu fördern.
Diese Ansätze haben sich in anderen europäischen Ländern und insbesondere auch in der Schweiz bereits bewährt. Dort stiegen die Generika-Anteile innerhalb eines Jahres um über 10 Prozentpunkte, bei Biosimilars sogar um 25 Prozentpunkte. Das zeigt uns klar, dass wirksame Massnahmen möglich sind, wenn man sie entschlossen anpackt.
Statt weiter zuzuwarten, braucht es den Mut, bewährte Lösungen umzusetzen.
Leider lehnte der Landtag das Postulat mit 16 zu 9 Stimmen ab, VU und DpL stimmten geschlossen gegen unseren Vorstoss. Begründet wurde dies damit, dass viele Punkte bereits in Arbeit seien. Die Realität zeigt jedoch, die Kosten steigen und die Versicherten zahlen nicht nur weiter dafür, sondern leider auch immer mehr.
Wir müssen dort ansetzen, wo mit verhältnismässig geringem Aufwand eine spürbare Wirkung erzielt werden kann, damit die Versicherten nicht länger die bittere Pille schlucken müssen. Statt weiter zuzuwarten, braucht es den Mut, bewährte Lösungen umzusetzen. Eine klare Strategie zur Dämpfung der Medikamentenkosten wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um ein bezahlbares und solidarisches Gesundheitssystem zu stärken. Leider sahen das VU und DpL anders – auf Kosten der Prämienzahler.
