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FBP Vorsteherkandidat Mario Bühler im Interview

01. September 2022
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Anton Beck von der Jungen FBP im Interview mit dem Triesenberger Vorsteherkandidaten Mario Bühler, Bild von Michael Zanghellini

«Ich möchte den Leuten zuhören und ihre Anliegen und Bedenken ernst nehmen» 

Mario Bühler will Vorsteher von Triesenberg werden. Er hat mittel- und langfristige Ziele für die Berggemeinde.

Was hat dich bewogen, für das Amt des Vorstehers zu kandidieren?

Ich bin politisch schon sehr lange dabei und seit Längerem an vorderster Front, da ergibt es sich zwangsläufig, dass man zu diesem Kreis der möglichen Kandidaten gehört. Es ist die letzten Jahre nicht gerade alles rund gelaufen am «Bärg», die Diskussionen rund um das neue Dorfzentrum haben dann aber bei mir die letzten Zweifel weggewischt.

Ich möchte den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative zum jetzigen Vorsteher bieten. Der Grundstein einer Demokratie sind Wahlen und für eine Wahl braucht es mindestens zwei Kandidaten und Kandidatinnen.

Du bist ein politischer Mensch. Aber was reizt dich an der Aufgabe eines Vorstehers im Speziellen?

Das Mitgestalten und Verantwortung übernehmen hat mir als Gemeinderat schon gefallen. Aber als Gemeinderat ist es schwierig, Ideen durchzubringen, da Ideen der Gemeinderäte dann doch oft nicht übernommen werden.

Ich nehme nicht für mich in Anspruch, dass Ideen immer von mir kommen müssen. Ich bin sehr offen für Ideen aus dem Volk oder aus den Gremien. Die Einwohner/-innen einzubinden, ist für mich zentral wichtig.

Du warst Vizevorsteher in Triesenberg und insgesamt 10 Jahre im Gemeinderat. Bringt diese Erfahrung Vorteile für das angestrebte Vorsteheramt?

Ganz sicher. Ich weiss, wie das Konstrukt «Gemeinde» funktioniert und habe eine gute Vorstellung davon, welche Aufgaben so ein Amt mit sich bringt. Entsprechend würde ich bei meiner Wahl auch nicht zu lange für die Einarbeitung benötigen.

Was sind so deine wichtigsten Prioritäten, falls du gewählt werden würdest?

Das Dorfzentrum würde sicher gleich mal auf der Prioritätenliste stehen und die laufenden Bauten werden im Gemeinderat besprochen werden. Von der «Sücka» wurde beispielsweise viel geredet, aber irgendwie nichts gemacht. Ich möchte auch vermehrt wieder ein Augenmerk auf den Tiefbau legen.

Es wird gerne «hoch gebaut», aber dass der Tiefbau (Strassenbau, Hangentwässerung, Wasser, Kanalisation, usw.) eines der wichtigsten Themen am «Bärg» ist, wird gerne vergessen.

Ebenfalls möchte ich nach einer möglichen Wahl gerne zusammen mit dem Gemeinderat schauen, was am «Bärg» im Energiebereich alles möglich wäre, zum Beispiel mit einem Heizkraftwerk.

Darüber hinaus möchte ich in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat einen 5-Jahres-Plan erstellen, also ein Jahr länger, als die Legislaturperiode dauert.

Dieser Plan soll die Leitschiene in unserer Legislatur sein. Ein langfristiger Fokus mit Visionen und konkreten Zielen, beispielsweise auf 15 Jahre hinaus, liegt mir am Herzen – ich bin überzeugt, dass eine Gemeinde dies benötigt.

Gerade hier kann die Bevölkerung fundiert eingebunden werden. Der Plan soll die Sicht öffnen und fragen: Was braucht es mittelfristig, was ist langfristig machbar.

Du bist Unternehmer. Was machst du genau und konntest du eine gute Lösung finden für dein Geschäft, falls du gewählt wirst?

Ich bin gelernter Sanitär- und Heizungsinstallateur und leite zusammen mit meinem Bruder die «Bühler Schlosserei und Installationen Anstalt» in Triesenberg.

Im Moment lassen wir das Geschäft einfach so laufen wie immer, also Vollgas! Natürlich werden wir zweispurig fahren und ich mich neben der Arbeit auf das Amt des Vorstehers vorbereiten.

Wir sind dabei, bereits jetzt vorzuspuren, dass wir im Fall einer Wahl am Wahltag eine Lösung haben für meine Abteilung. Dies ist bereits vorgedacht. Die anderen beiden Abteilungen (Schlosserei und erdverlegte Wasserleitungen) gehen sowieso normal weiter.

Ich nehme an, du hast diese Entscheidung gemeinsam mit der Familie getroffen. Wie war die Reaktion?

Genau, ich habe mit meiner Frau zusammen die Entscheidung getroffen, den «Rest» der Familie habe ich nach und nach eingeweiht. Grundsätzlich sind sich alle einig und überzeugt davon, dass es eine Wahl am «Bärg» braucht und ich für dieses Amt geeignet sei, was mich freut.

Unser Unternehmen ist bei allen ein Thema, es bestimmt eigentlich das Leben der ganzen Familie. Sie sehen aber auch, wie viel mir an der Kandidatur liegt und dass ich bereit bin, mein Leben nochmals in eine neue Richtung zu lenken.

Wie siehst du die Rolle des Vorstehers in der Gemeinde?

Der Vorsteher ist der Geschäftsführer des Unternehmens «Gemeinde». Er ist Ansprechpartner für die Bevölkerung, vertritt die Gemeinde nach aussen. Intern ist er Personalchef, Finanzchef und Vorsitzender des Gemeinderates. Ein Vorsteher sollte mit sehr viel Empathie ausgestattet sein, meines Erachtens ein Grundpfeiler für einen Vorsteher und seine Arbeit.

Hast du schon politische Schwerpunkte für den Wahlkampf gewählt?

Wie ich schon am Anfang erwähnt habe, ist die letzten Jahre nicht alles rund gelaufen in der Gemeinde. Viele Leute am «Bärg» sind unzufrieden und machen das auch immer wieder kund in Leserbriefen bis hin zu Referenden.

In erster Linie möchte ich vor allem eine wählbare Alternative sein, ich möchte den Leuten zuhören und ihre Anliegen und Bedenken ernst nehmen.

Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger mit meiner, wie andere sagen, bodenständigen Art überzeugen und mit ihnen zusammen die Probleme lösen. Mein unternehmerisches Denken kommt mir zudem sicher bei vielen Problemen zugute.

Du warst auch nach deinem Ausscheiden in der Gemeindepolitik aktiv und hast auch ein Referendum ergriffen. Was war der Hintergrund?

Es gibt Menschen, die lesen oder hören etwas, regen sich auf und machen aber nichts. So erging es mir beim BGZ-Gebäude. Die Gemeinde wollte es verkaufen und sich dann selber wieder einmieten. Es gab noch mehr Punkte, die bei diesem Thema meines Erachtens total daneben waren, aber das würde den Rahmen hier sprengen.

Ich habe dann einen Leserbrief geschrieben und meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Die Reaktionen waren heftig, aber grösstenteils positiv. Es wurde immer wieder gesagt, man müsse ein Referendum ergreifen. Ich habe dann einen Partner für das Referendum gesucht und zusammen haben wir es sehr erfolgreich ergriffen und an der Urne auch gewonnen.

Wir hatten keine Ahnung, was uns alles erwartet und was auf uns zukommt. Schlussendlich aber sahen wir, dass sich all die Mühe lohnte. Leserbriefe und eben auch mal ein Referendum sind ein gutes, demokratisches Mittel seine Meinung kundzutun und mit genügend Rückhalt auch durchzusetzen.

Wie siehst du den Triesenberg heute?

Verglichen mit den anderen Gemeinden im Land, vor allem natürlich Vaduz und Schaan, haben wir sicher nicht dieselben finanziellen Mittel zur Verfügung. Wenn wir aber über den Rhein schauen, müssen wir sagen, dass wir gar nicht so schlecht dastehen.

Die häufigen Klagen meines Kontrahenten, wie arm wir am «Bärg» sind, finde ich entsprechend deplatziert. Wir müssen als Gemeinde aus den Möglichkeiten, die wir haben, das Beste herausholen und die wichtigen Themen, von der Infrastruktur bis hin zur Energie, zukunftsorientiert umsetzen.

Und was macht Mario Bühler, wenn er nicht arbeitet oder politisiert?

Ich bin viel in der Natur unterwegs, bin aktives Mitglied in der «Funkazunft Lattawald» oder lese gerne ein Buch. Zu einem gemütlichen Essen mit meiner Frau oder Freunden sage ich auch nicht «nein» und ab und zu liege ich einfach auf meiner wunderschönen Terrasse und geniesse die Aussicht ins Tal.

Alle weiteren Blickwinkel von der FBP können hier heruntergeladen werden.

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